Anweiden ohne Risiken
Der Frühling kommt, die Hufrehe auch! Ein paar Tipps, damit Sie ohne Risiken anweiden können
Die Natur erwacht, warme Sonnenstrahlen heben die Stimmung und gierige Pferdemäuler verspeisen das erste frische Grün. So idyllisch der Anblick, so groß oft die Gefahr. Gerade jetzt beim Anweiden ist Vorsicht geboten. Denn scheint die Sonne nach einer kalten Nacht auf das noch kurze Grün, kann man schon fast vom perfekten „
Rehewetter“ sprechen.
Ursache des Übels sind hohe Konzentrationen des für Pferde schwer verdaulichen Mehrfachzuckers Fruktan, den die Pflanze als eigenen Speicherstoff mithilfe der Sonneneinstrahlung bildet. Ist aufgrund niedriger Temperaturen das Wachstum der Graspflanze sehr beschränkt, bilden sich bei entsprechender Witterung teils enorme Fruktankonzentrationen. Hinzu kommt, dass gestresstes, wenn täglich abgefressenes Gras, besonders viel Fruktan bildet. Dieses sorgt dann im Dickdarm für Ungleichgewichte im Bakterienmilieu und es kommt zum Absterben „guter“ Bakterien.
Gefährlich wird das vor allem für
übergewichtige,
stoffwechselbelastete und
ältere Pferde. Beim Anweiden und auch beim Weidegang im Allgemeinen muss bei diesen „Problemgruppen“ deshalb besonders vorsichtig vorgegangen werden. Sie sollten beim Anweiden folgendes beachtet: Ihre Pferde vorsichtig, stundenweise an das frische Grün gewöhnen, vor dem Weidegang Heu füttern, bei Verdauungsstörungen wie Kotwasser und Durchfall Weidegang reduzieren und
verdauungsfördernde Futtermittel geben.
Beim akuten Reheschub muss neben der Behandlung durch den Tierarzt auf eine
zucker- und stärkereduzierte aber vitalstoffreiche Diät geachtet werden.
Vorsicht: Eine „Nulldiät“ mit abgelagertem Heu nimmt dem Pferd jede Vitalstoffgrundlage, um zu regenerieren! Zusätzlich helfen pflanzliche Bestandteile, die Entzündungen eindämmen können (wie im
Interrupcion).